Als großer Fan von Westernfilmen hab ich neulich die beiden „Die glorreichen Sieben“-Filme nochmal angeschaut – einmal das Original von 1960 und dann ein paar Tage später natürlich das Remake von 2016. Das Ganze kam zustande, weil ein Kumpel von mir, der irgendwie immer eine starke Meinung zu allem hat, meinte, dass das Remake total überflüssig sei und man das Original auf keinen Fall toppen könne. Auch wenn ich sonst die alten Klassiker sehr gerne habe (Gesprengte Ketten, Der Clou oder Der Pate), dachte ich mir, okay, na gut, schau ich mir beide nochmal an, um zu sehen, ob da was dran ist.
Docjh ehrlich gesagt, in diesem Fall ich mag das Remake von 2016 ausnahmsweise mehr. Und bevor jetzt irgendwer die Augen verdreht: Ja, ich weiß, das Original ist ein Klassiker, und ich versteh auch, warum es viele Fans hat. Aber das Remake hat einfach mehr Spaß gemacht beim Schauen.
Im 1960er-Film sind die Charaktere zwar cool, aber irgendwie bleibt da vieles flach. Ich mein, wie viele von euch können sich an die Namen von mehr als zwei Charakteren aus dem Original erinnern? Chris, gespielt von Yul Brynner, war natürlich ein Boss – aber der Rest? Die waren irgendwie da, haben geschossen, und dann war’s das. Besonders schwach fand ich die Einführung der Charaktere. Man hat die einfach hingestellt und dann hieß es, „So, jetzt mögen wir sie mal alle“. Klar, es gab ein paar ikonische Szenen – wie James Coburns Messerwurf – aber insgesamt blieben sie mir nicht im Gedächtnis.
Im Remake hingegen bekommt man richtig Lust, die Charaktere zu begleiten. Da ist zum Beispiel Denzel Washington als Chisholm – so cool und selbstbewusst, man kann ihm einfach nicht widerstehen. Aber am meisten überrascht hat mich Ethan Hawke als Goodnight Robicheaux. Diese Figur hat richtig Tiefe, und man merkt, wie er mit seinen Dämonen kämpft. Außerdem hat er mit Billy Rocks (gespielt von Lee Byung-Hun) eine richtig interessante Freundschaft, die man im Original so gar nicht findet.
Und ja, ich weiß, einige sagen, dass die Charaktere im Remake zu glattgebügelt oder zu „cool“ rüberkommen, aber ich find das gar nicht schlecht. Chris Pratt als Faraday zum Beispiel – der Typ hat einen Spruch nach dem anderen rausgehauen, und ja, es war vielleicht manchmal ein bisschen viel, aber es hat einfach Spaß gemacht, ihm zuzuschauen. Da ist man drin im Film, lacht, hat Action und fühlt sich bestens unterhalten. Und auch das Ende hatte es wirklich in sich!
Die Action selbst war im 2016er Remake auch deutlich intensiver. Im Original gab’s ein paar Schießereien, aber das Remake geht da wirklich all in. Es fühlt sich fast so an, als wäre die Hälfte des Films eine einzige große Schießerei – und ich steh drauf. Klar, das Original hat vielleicht realistischere Kämpfe, aber manchmal will man einfach, dass es knallt und kracht, oder?
Ein weiterer Punkt, den ich im Remake besser fand, war der Bösewicht. Peter Sarsgaard als Bartholomew Bogue war einfach nur creepy. Der Typ hat mit seiner fiesen, kalten Art echt für Gänsehaut gesorgt. Im Vergleich dazu wirkt Calvera aus dem Original fast wie ein Cartoon-Bösewicht – man nimmt ihm die Bedrohung irgendwie nicht so richtig ab. Bogue hingegen… den mochte man einfach auf Anhieb nicht!
Natürlich gibt es auch Aspekte, die beim Original besser funktionieren – die Musik von Elmer Bernstein ist unübertroffen, und die ganze „klassische“ Western-Atmosphäre, die einfach schwer zu kopieren ist. Aber unterm Strich, wenn ich mir aussuchen müsste, welchen der beiden Filme ich nochmal schauen möchte, dann ist das Remake mein klarer Favorit. Die Charaktere sind einfach lebendiger und es macht mehr Spaß, ihnen zuzuschauen.
Also, tut mir leid an die Hardcore-Fans des Originals, aber das Remake hat’s für mich einfach mehr drauf. Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht mit den Western aufgewachsen bin und keine nostalgischen Gefühle für den Film von 1960 habe, aber am Ende des Tages geht’s doch darum, welchen Film man mehr genießt, oder? Und das ist bei mir definitiv die Version von 2016. Andere Meinung zu dem thema?