Heute mal was zum Nachdenken. Ăbrleg mal kurz. Wann hast du das letzte Mal ein Spiel bis zum Ende gespielt, das dich nicht sofort umgehauen hat? Einfach nur, weil duâs hattest. Weil nichts anderes da war. Und weil Aufgeben keine Option war.
Ich kann mich noch ziemlich genau erinnern. Mega Drive. Irgendwann in den frĂŒhen 90ern. Ich hab mir 688 Attack Sub geholt, ohne zu wissen, was das ĂŒberhaupt ist. Reviews? What’s that? Jeder Spielekauf war wie ein Kinder Ăberraschungsei *g Das Cover hatte ein U-Boot drauf, also hab ichâs mitgenommen. War ein Fehler. Oder auch nicht.
Das Spiel war zĂ€h, langsam, unĂŒbersichtlich. Keine Ahnung, was ich da gemacht hab. Ich war vielleicht 10 oder 11, aber ich hab’s trotzdem gespielt. Nicht durch, das wĂ€r gelogen, aber lang genug, um zu sagen: Ich hab’s versucht. Ich habâs mir verdient, es irgendwann wieder aus dem Modul-Slot zu ziehen und was anderes zu spielen.
Damals gabâs keine Auswahl. Oder besser gesagt: die Auswahl war begrenzt. Und genau das hat uns dazu gebracht, Dinge auszuhalten. Ein schlechtes Spiel? Egal. Es war mein Spiel. Ich hab’s nicht weggeklickt, ich hab’s erforscht. Ich hab’s gehasst, aber ich hab’s gespielt.
Heute sitz ich vorm Bildschirm, umgeben von Icons, Trailern, Angeboten. Alles jederzeit verfĂŒgbar. Und ich fang nichts an. Oder ich fang was an und hör nach 20 Minuten auf. âZu kompliziertâ, ânicht in der Stimmungâ, âvielleicht spĂ€terâ. Ich sag mir das stĂ€ndig.
Und jedes Mal denk ich mir: Vielleicht wĂ€r weniger wirklich mehr. Vielleicht wĂ€r ein bisschen Langeweile gar nicht so schlecht. Vielleicht brauchen wir wieder ein 688 Attack Sub. Ein Spiel, das uns zwingt, durchzuhalten, obwohl’s keinen SpaĂ macht. Einfach um wieder zu spĂŒren, wieâs ist, ein Spiel wirklich zu erleben. Nicht nur zu konsumieren. Dazu hab ich auch mal ein sehr gutes Video gesehen, dass die ganze Situation perfekt umschreibt.
In diesem Sinne: Spielt mal wieder was richtig Fades. Es tut fast ein bisschen gut. Bis zum nĂ€chsten Mal, und bleibt dran. Auch wenn’s zĂ€h wird.